Die griechische Regierung war bereits in früheren Zeiten kreativ und wollte zum Beispiel 1831 Papiergeld-Phönix ohne Edelmetalldeckung drucken. Gedruckt und ausgegeben wurden diese, allerdings war die Bevölkerung in Griechenland damals schlau genug, die nicht zu akzeptieren und wollten lieber Silbergeld statt Papiergeld.
1832 wurde daher die allseits bekannte griechische Drachme in einer Währungsreform eingeführt, für einen Phönix bekam man dann eine Drachme. Bereits im antiken Griechenland existierten Drachmen als Zahlungsmittel, weswegen man sich nach Loslösen vom Osmanischen Reich wieder für diese Bezeichnung entschied.
Die “moderne” Drachme existierte von 1831 bis 2001, als der Euro eingeführt wurde.
Griechenland hat jedoch auch mit der Drachme negative Erfahrungen:
Ab 1868 nahm man an der Lateinischen Münzunion mit der Drachme teil, scherte allerdings – wie Italien – aus, indem man uferlos von Edelmetallen nicht gedecktes Papiergeld druckte, was zu einem Ausschluss aus der Lateinischen Münzunion führte. Die Griechen haben also Erfahrung mit dem Ausschluss aus Währungsunionen.
Zwei Jahre nach dem Ausschluss wurde man jedoch wieder aufgenommen.
Auch unter der Drachme schon 2 Währungsreformen:
Im 20.Jahrhundert musste die Drachme allerdings auch 2x abgewertet werden:
1944 musste die Drachme in die “Zweite Drachme” umgetauscht werden: für 50 Milliarden “alte” Drachmen bekam man eine “neue” “zweite Drachme”.
Dies war notwendig, dass die Besatzungsmacht den Geldumlauf massiv gesteigert hatten, man hatte schlichtweg einfach massenhaft Papiergeld gedruckt.
1954 kam es nochmal zu einem Währungsschnitt: Für je 1000 “zweite Drachmen” bekam man eine “dritte Drachme”, viele ältere Griechen dürften sich daran noch schmerzhaft erinnern.
Für 340,75 Drachmen bekamen die Griechen 2002 einen Euro, den man in Griechenland statt in 100 Eurocent in 100 Lepto aufteilte, um für die Bevölkerung den Übergang einfacher zu machen.