Die Schweiz ist eine der wichtigsten Drehscheiben im Handel mit Gold. Sie bereitet in ihren Raffinerien gut zwei Drittel des weltweit nachgefragten Goldes auf und stellt einen wichtigen Indikator für die Entwicklungen auf dem internationale Goldmarkt dar.
Laut der jüngst veröffentlichten Daten zum Außenhandel durch die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) verzeichnete der Alpenstaat im vergangenen Mai einen starken Anstieg auf Exportseite. Insgesamt 177,3 Tonnen Gold im Wert von 7 Milliarden Schweizer Franken (ca. 6,4 Milliarden Euro) verließen das Land. Damit lagen die Goldausfuhren 19,9 Prozent über denen des Vormonats. Im April wurden 147,9 Tonnen des gelben Edelmetalls im Wert von 5,6 Milliarden Schweizer Franken (ca. 5,1 Milliarden Euro) ins Ausland verkauft. Seit Dezember 2015 war dies das umfangreichste Exportvolumen Schweizer Goldes.
Die Goldimporte indes sanken gegenüber dem Vormonat um 14,8 Prozent auf 173,2 Tonnen im Wert von 5,4 Milliarden Schweizer Franken (ca. 5 Milliarden Euro). Im April waren 203,1 Tonnen des gelben Edelmetalls in die Schweiz geliefert worden.
Goldexporte – Großbritannien ist größter Kunde
Zum dritten Mal in Folge führt das Vereinte Königreich die Liste der größten Abnehmer Schweizer Goldes an. Im Mai erhielt es 69,4 Tonnen, was knapp 10 Prozent weniger entspricht als im April. China dagegen orderte mit 19 Tonnen 41 Prozent mehr Gold als im Vormonat. Indien wiederum empfing gegenüber dem Vormonat 13 Prozent weniger, d.h. insgesamt 18,5 Tonnen.
Die sonst goldhungrige Sonderverwaltungszone Hongkong steigerte seine Goldabnahme zwar mit 24 Tonnen um 153 Prozent verglichen zum April, lieferte jedoch gleichzeitig 11,6 Tonnen in die Schweiz.
Frankreich erhielt 3,3 Tonnen und Luxemburg 1 Tonne des gelben Edelmetalls.
Goldimporte
Auf Bezugsseite erwiesen sich nun den vierten Monat in Folge die Vereinigten Arabischen Emirate als wichtigster Lieferant der Schweizer Raffinerien. Im Mai wanderten 41,1 Tonnen Gold im Wert von 1,67 Milliarden Schweizer Franken aus dieser Region in den Alpenstaat. Seit Februar umfassen die Lieferungen an die Schweiz rund 158 Tonnen, während lediglich 4,1 Tonnen Gold den umgekehrten Weg zurück legten. Möglicherweise versuchen die VAE zur Finanzierung des Staatshaushalts die schwindenden Einnahmen aus dem Ölgeschäft über die hohen Goldexporte zu kompensieren. Darüber kann jedoch nur spekuliert werden.
Das zweitgrößte Bezugsland war im vergangenen Monat Thailand. Von dort erhielt die Schweiz 12,3 Tonnen Gold. An dritter Stelle folgt Chile mit 9,6 Tonnen. Nennenswerte Mengen Gold kamen weiter aus Argentinien (8,9 t), Ghana (6,4 t) und Peru (7,2 t). Die USA schickten 16,6 Tonnen auf den Weg in die Schweiz, während umgekehrt 18,9 Tonnen erhielten.
Nach Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung beziehen sich die Daten des Schweizer Außenhandels bei dem Edelmetall auf gegossene Goldbarren („Gold, einschließlich platiniertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken, ausgenommen als Pulver“).