Alle Augen richten sich auf die US-Zentralbank Federal Reserve. Am heutigen Mittwochabend ist es wohl soweit, die Währungshüter der US-Notenbank geben am Ende ihrer zweitägigen Sitzung die lang erwartete Zinsentscheidung bekannt. Für viele Experten ist der Zinsschritt weitgehend eingepreist. Sie halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Fed nach langem Zögern nun das Ende der Nullzins-Ära einläuten wird, nachdem Fed-Chefin Janet Yellen die Märkte weltweit auf die erste Zinsanhebung in den USA seit sieben Jahren vorbereitet hat. Der Leitzins dürfte zunächst von derzeit null bis 0,25 Prozent auf eine Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent angehoben werden.
Nach Einschätzungen der Société Générale wird der Goldpreis darunter leiden. Laut der Prognose der Experten der französischen Großbank wird der Goldpreis bis Ende des kommenden Jahres wahrscheinlich auf 955 US-Dollar je Feinunze sinken. Mit dieser pessimistischen Einschätzung stehen die Analysten der Bank nicht allein. Längst warnten etwa Goldman Sachs als auch Morgan Stanley vor einem Fall des Preises unter die 1000-Dollar-Marke für das gelbe Edelmetall.
Wie Bloomberg berichtet sieht Alain Bokobza, Leiter der Global Asset Allocation bei der französischen Großbank, die erwartete Zinsanhebung jedoch erst für den Auftakt. Für 2016 rechnet er mit voraussichtlich drei weiteren Anhebungen der Federal Funds Rate, weshalb der Goldpreis rund zehn Prozent nachgeben und auf das niedrigste Niveau seit 2009 zurückfallen dürfte.
Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank wird den Goldpreis weiter bewegen und im Zuge weiter steigender Zinsen noch mehr verbilligen.
„Wir blicken mehr auf das Panorama für 2016, in dessen Rahmen die FED ihre Geldpolitik weiter strafft und die US-Wirtschaft sich recht gut entwickelt“, erklärt Bokobza. „Dies spricht nicht für höhere Goldpreise. Gold wird ein Opfer werden.“