Steigende Nachfrage nach Silbermünzen — stagnierende Minenerträge
Aus dem am 17.11.201 vom Senior Analyst des GFMS Teams von Thomson Reuters in New York präsentierten Interims-Silbermarktbericht geht hervor, dass die weltweite Silberproduktion aus Minen um nur 0,3 % gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 867,2 Moz gestiegen ist, während die Erträge aus wiederverwertetem Silber um 5 % fielen. Hinzu kamen geschlossene Hedgingpositionen in Höhe von 12,6 Moz. Insgesamt ergab sich damit eine um 3% niedrigere Silberproduktion als im vorigen Jahr: Die Gesamtproduktionsmenge fiel auf 1.014,4 Millionen Unzen (Moz). Entgegen dem allgemeinen Trend konnten die mexikanischen Minen ihre Produktion steigern.
Gesteigerte Nachfrage nach Silbermünzen
Demgegenüber stieg der Verkauf von Silberanlagemünzen im dritten Quartal dieses Jahres auf 32,9 Moz, dies war 95 % höher als im dritten Vorjahresquartal. Allein in den USA stiegen die Verkäufe auf 103% auf 23,6 Moz. Ausgelöst wurde die Kauflust vor allem durch die im Juli und August stark gefallenen Silberpreise. Dies führte zu Versorgungsengpässen bei silbernen Bullionmünzen. Analysten erwarten einen weiteren Anstieg der Nachfrage um 21 % auf 129,9 Moz im gesamten Jahr 2015, woran Silberanlagemünzen einen Anteil von voraussichtlich 12 % haben werden.
Niedrigerer Bedarf der Industrie
Während die Nachfrage der Anleger stieg, sank der industrielle Bedarf insgesamt leicht um 4% auf 570,7 Moz. Der Bedarf der Photovoltaik-Industrie wird dieses Jahr voraussichtlich um insgesamt 17 % auf 74,2 Moz steigen und die Nachfrage der Ethylenoxid-Produzenten um 49 % auf 8 Moz. Der Bedarf der Elektroindustrie sank hingegen, was insbesondere in einer schwächeren wirtschaftlichen Lage Chinas begründet ist.
Leichte Steigerung der Nachfrage durch die Schmuckhersteller
Der Bedarf der Schmuckfabrikation wird dagegen Prognosen zufolge insgesamt um 2,5% auf 218,9 Moz steigen. Besonderen Anteil an dieser Steigerung haben Thailand mit 14%, die USA mit 9% und Italien mit 8%, während auch in diesem Sektor die Nachfrage in China um 25 % zurückging. Die Gründe liegen nicht nur in der geschwächten Wirtschaft, sondern auch in der Auslagerung von Teilen der Schmuckindustrie ins Ausland.
Insgesamt wird sich für 2015 ein Gesamtdefizit von 42,7 Moz Silber ergeben. Der Effekt wurde jedoch dieses Jahr durch Auflösung von ETFs und derivativer Papiere abgemildert. Dieses Jahr erwartet das Thomson Reuters Team einen durchschnittlichen Silberpreis von 15,51$ pro Feinunze Silber.