In Österreich hat die OeNB, die dortige Zentralbank, die Rückholung des außerhalb Österreichs gelagerten Goldes im beschlossenen Umfang abgeschlossen.
90 Tonnen Gold nach Österreich geholt
Im Zuge der Umlagerung hat man 90 Tonnen Gold nach Österreich zurückgeholt, welches zuvor in Großbritannien gelagert war. Aber auch nach Abschluss der Rückholaktion bleiben noch 50% des Österreichischen Goldes im Ausland: 140 Tonnen lagert man in Österreich, 140 Tonnen im Ausland, davon 84 Tonnen in Großbritannien und 56 Tonnen in der Schweiz. Von den 140 in Österreich gelagerten Tonnen werden 90 Tonnen in der Zentralbank verwahrt und 50 Tonnen in der Zentralbank-Tochter Münze Österreich, die ebenfalls über gut gesicherte und bewachte Tresorkapazitäten verfügt. Die Münze Österreich AG ist in Deutschland vor allen Dingen als Hersteller der Goldanlagemünzen Wiener Philharmoniker bekannt.
Gold-Umlagerung von 2015 bis 2018
Ursprünglich wollte man sich für die Gold-Umlagerung von 2015 bis 2020 Zeit nehmen, hat aber bereits im Jahr 2018 die vorgesehene Umlagerung abgeschlossen, wie die Zentralbank Anfang Juli 2018 mitteilte. Wie die Goldbarren der Zentralbank Österreichs 2015 gelagert waren und wie sie jetzt gelagert werden, wird aus folgendem Schaubild deutlich:
Österreich präsentiert Goldbarren
Im Keller der Zentralbank präsentiert Österreich die nunmehr dort gelagerten Goldbarren in einem kurzen, anschaulichen Video:
Österreich mit seinen Goldreserven auf Platz 19 der größten Goldhalter
Unter den staatlichen Goldbesitzern steht Österreich mit seinen 280 Tonnen Gold im Staatsbesitz auf der Zentralbankliste der größten Goldbesitzer auf Platz 19. Größter Bestandshalter sind:
- USA mit 8.134 Tonnen Gold
- Deutschland mit 3.371 Tonnen Gold
- Italien mit 2.451 Tonnen Gold
- Frankreich mit 2.436 Tonnen Gold
- Russland mit 1909 Tonnen Gold
- China mit 1842 Tonnen Gold
- Schweiz mit 1040 Tonnen Gold
- Japan mit 765 Tonnen Gold
- Niederlande mit 612 Tonnen Gold
- Indien mit 560 Tonnen Gold
Österreichs Goldbarren im Ausland: strategische Gründe
Österreich belässt bewusst einen Teil der Goldbarren im Ausland und gibt dafür zwei Gründe an:
- Streuung des Lagerrisikos: Im Falle eines Raubs/Überfalls oder anderen Ereignisses ist so nur Teil des Bestands gefährdet
- praktische Gründe im Falle eine kurzfristig notwendigen Verkaufs: Da in Zürich und London große Goldhandelsplätze sind, kann man dort im Krisenfall ggf. schnell physisch dort vorrätiges Gold verkaufen.
Keine Überraschungen bei Goldbarren-Test
Die OeNB hat die zurückgeholten Goldbarren, die zuvor in Großbritannien gelagert waren, alle einzeln auf Echtheit geprüft und dabei angabegemäß keine Überraschungen erlebt: Sowohl der Gewichtstest, die Ultraschallprüfung wie auch eine Untersuchung mit Röntgenfluoreszenz-Methoden (die nur die Oberfläche prüfen) ergaben, dass die Goldbarren echt sind. Alle hatten eine Feinheit von mindestens 995/1000. Anders als am Börsenplatz Shanghai (wo üblicherweise 1kg Goldbarren gehandelt werden), bestanden und bestehen die österreichischen Goldreserven zum größten Teil aus 400-Unzen-Goldbarren, die mit ihrem Gewicht von über 12 Kilogramm für die meisten Privathaushalte eher unerschwinglich, aber im Interbankenhandel üblich sind.