Viele Zentralbanken in dieser Welt setzen weltweit auf Gold. Sie kaufen Gold und horten das. Bemerkenswerterweise tun dies viele Zentralbanken, obwohl sie ihrer eigenen Bevölkerung klar machen, dass Gold keine gute Geldanlage ist: Man kann es nicht essen und es wirft keine Zinsen auf.
Getreu dem Motto “Wasser predigen und Wein trinken” halten sie aber selber grosse Mengen Gold und kaufen sogar noch jährlich hinzu.
Zentralbankbestände Goldreserven per März 2017
Die in nachstehender Statistik enthaltenen Goldreserven beruhen auf Eigenangaben der jeweiligen Länder, die den Goldbestand an den Internationalen Währungsfonds melden.
Länder, die keine Goldreserven melden oder dies für 6 Monate nicht getan haben, erscheinen dort nicht.
Einige Kritiker stellen zudem in Frage, ob die Goldreserven der USA oder Deutschlands, die zum Teil in Fort Knox oder New York (nach jüngster Statistik: nur dort) verwahrt werden sollen, überhaupt noch da sind, da diese umfassend seit Jahrzehnten nicht mehr von unabhängigen Prüfern aufgenommen worden sind.
Grafiken bereitgestellt von https://de.statista.com/
Wer kauft überhaupt das ganze Gold?
Die meiste Goldnachfrage weltweit kommt nach wie vor aus dem Schmuckbereich. Schmuckhersteller weltweit stellen die grösste Nachfragemacht dar.
Es ist also für den Goldpreis entscheidender, ob in Indien oder China mehr Goldschmuck gekauft wird und weniger entscheidend, wieviele Goldmünzen deutsche Investoren kaufen.
Regelmässig führen die Großeinkäufe indischer Goldschmuckproduzenten vor der indischen Hochzeitssaison zu Goldpreisanstiegen.
Sehr schön sieht man die Abhängigkeit von der Goldschmucknachfrage in untenstehender Statistik, die die Goldnachfrage in Tonnen pro Quartal auflistet.
Deutsche Goldreserven
Die Deutschen Goldreserven (so sie denn noch da sind) stammen aus der Zeit der Bretton Wood Systems (1944-1973) und der Europäischen Zahlungsunion(1950-1958).
Vereinfacht gesagt mussten damals Länder mit Handelsbilanzdefizit Gold an Länder mit Handelsbilanzüberschuss abgeben. Da Deutschland starke Handelsbilanzüberschüsse erwirtschaftete, konnte es eigene Goldreserven ansammeln, die zum grössten Teil in den USA gelagert worden waren.
Wie sich die Bundesbank-Goldbestände seit 1950 an den verschiedenen Lagerorten bewegt haben, sieht man exemplarisch in dieser Tabelle der Deutschen Bundesbank: Goldreserven der Bundesbank seit 1950
Das Gold der Bundesbank ist größtenteils in Form von Goldbarren der Größe 400 Unzen angelegt, eine im Interbankenhandel gängige Größe.
1236 Tonnen Gold lagern in USA
Von den deutschen Goldreserven lagern auch nach Abschluss der Bundesbank-Rückholaktionen immer noch rund 1236 Tonnen Gold (wenn sie denn noch da sind) in den USA, dem Land, dem aktuell der Präsident TRUMP vorsitzt.
Kritiker stellen die Sinnhaftigkeit in Frage, zumal die Deutsche Bundesbank mit dem Gold ohnehin aktuell nicht handelt.