Eine Studie der Globalen Initiative gegen transnationale organisierte Kriminalität hat nun aufgedeckt, dass 80 Prozent des Goldabbaus in Kolumbien illegal erfolgt. Nachdem viele lateinamerikanische Staaten mittlerweile entschlossen gegen den südamerikanischen Drogenschmuggel vorgehen, haben die Verbrechersyndikate dort den Bergbau für sich entdeckt.
Illegaler Goldabbau überholt den Drogenhandel
Allein die linke Guerillaorganisation Farc nimmt 20 Prozent ihres Geldes durch den illegalen Goldhandel ein. Kolumbien und Peru, die eher für ihre enorme Kokain-Produktion bekannt sind, haben mittlerweile mehr Einnahmen durch Gold als durch die Droge. Aber auch in den anderen südamerikanischen Staaten nimmt das Problem des illegalen Bergbaus immer mehr zu.
Schaden für Mensch und Natur
Problematisch ist zudem, dass durch diesen neuen Trend sowohl Mensch wie auch Natur leiden: Fast 90 Prozent der Binnenflüchtlinge Kolumbiens kommen aus Regionen, wo illegaler Bergbau betrieben wird. Oftmals werden sie von Menschenbanden zu der Arbeit in den illegalen Minen gezwungen oder sie müssen hohe Abgaben an die Schürfer leisten. Durch den Einsatz von Quecksilber und Cyanid wird zudem das Trinkwasser in den Regionen verseucht. Laut Studie gelangen demnach pro Kilogramm Gold 1,3 Kilo Quecksilber in das Trinkwasser. Jene Bergleute, die in regelmäßigem Kontakt mit dem giftigen Stoff stehen, haben zudem ein stark erhöhtes Risiko neurologischer Schäden. Auch die Abholzung des Regenwaldes, welche häufig zusammen mit dem illegalen Bergbau betrieben wird, fügt der Natur erhebliche Schäden zu.
Goldhandel ist lukrativer als Drogenhandel
Für die illegalen Banden erweist sich das Geschäft mit dem Gold als äußerst attraktiv. Zum einen ist die Gefahr einer Verfolgung derzeit geringer als beim Handel von Drogen. Zum anderen lassen sich bei einem vergleichsweise geringeren Risiko mehr Gewinne erzielen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Handel von Gold auf dem globalen Markt legal ist. Die Verbrechersyndikate nutzen folglich das kriminelle Geschäft mit dem Edelmetall, damit sie die Gewinne aus anderen illegalen Geschäften waschen können.