Am vergangenen Dienstag hielt die Präsidentin der U.S. Federal Reserve Janet Yellen vor dem Economic Club eine Rede in New York. Diese trug den Titel „Wirtschaftlicher Ausblick, Unsicherheit und Geldpolitik“ und lässt die Erwartungen an eine positive Entwicklung von Gold weiter steigen. Einer schnellen Fortsetzung der Zinswende in den Vereinigten Staaten wurde jedoch entgegen gehalten. Das Hauptthema, welches an diesem Abend im Raum stand, war die Frage, wann und wie oft der Leitzins in diesem Jahr noch angehoben wird. Dabei knüpfte man an die Erwartungen der Marktanalysten.
Wahrscheinlich kein rascher Anstieg des US-Leitzinses
Laut Yellen habe sich der Arbeitsmarkt in den USA zwar weiterhin erholt, jedoch stehen dem ein langsameres weltweites Wachstum sowie eine starke Aufwertung des US-Dollars entgegen. Darunter leiden die Produktion und die Exporte. Auch die Erwartungen an das globale wirtschaftliche Wachstum sind im Vergleich zu vergangenen Einschätzungen gesunken, wodurch vor allem die Gewinne der Unternehmen betroffen sind. Allein durch diese Aussage würde laut Analysten die Wahrscheinlichkeit einer raschen Anhebung des Leitzinses in den USA verringert werden.
Yellen sagte hierzu: „Diese Effekte werden aber zumindest teilweise kompensiert durch die gesunkenen Markterwartungen hinsichtlich der Federal Funds Rate, was einen dämpfenden Effekt auf die langfristigen Zinsen und die Hypothekenzinsen hatte, und somit die Ausgaben stützte“.
Zum Thema Nullzinsenpolitik äußerte sich Yellen so, dass selbst bei einer solchen der US-Offenmarktausschuss genügend Spielraum für eine zusätzliche Lockerung hätte. Dadurch könne man eine Beeinflussung der zukünftigen Erwartungen an den Leitzins bewirken, wodurch Umfang und Haltedauer von langfristigen Wertpapieren vergrößert werden können.
Goldpreis konnte um 1,5 Prozent anziehen
Die Rede von Yellen zur Zinspolitik sorgte einmal mehr für Bewegung an den Märkten, denn der Goldpreis konnte um 1,5 Prozent anziehen. Der Grund hierfür liegt wohl darin, dass sie den Verkaufsdruck einiger Notenbankkollegen kompensierte und dadurch den US-Dollar abschwächte. Dadurch verhalf sie dem goldenen Edelmetall weiter nach oben. Mittlerweile bewegt sich Gold bei über 1.240 US-Dollar je Feinunze.
Anhebungen auf Seiten des US-Zinssatzes wirken sich in der Regel negativ auf Gold aus, da es sich um ein zinsloses Edelmetall handelt. Daher profitiert Gold nun von der Aussicht auf noch länger anhaltende Niedrigzinsen in den USA.