Die Russische Zentralbank veröffentlichte am Freitag die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der russischen Goldbestände. Den Daten ist zu entnehmen, dass die Goldreserven des Landes im November um 710.000 Unzen oder rund 22 Tonnen gestiegen sind. Laut des Internationalen Währungsfonds wuchs der Lagerbestand damit auf 44,78 Millionen Unzen (1.392,66 Tonnen) an. Verglichen zum Oktober mit einem Bestand von 44,1 Millionen Unzen Gold entspricht dies einem Plus von 1,6 Prozent. Der Wert der Reserven beläuft sich derzeit auf rund 44 Milliarden Euro.
Erneut gestiegen ist ebenfalls der Lagerbestand Kasachstans. Dank der Zukäufe von 70.000 Unzen im November beläuft er sich insgesamt auf 7,03 Millionen Unzen Gold.
Die Türkei kaufte derweil 290.000 Unzen (9 Tonnen) und hält somit 16,39 Millionen Unzen Gold (509,73 Tonnen) in ihrem Besitz.
Gemeinsam mit anderen Staaten wie Kasachstan, der Türkei oder China, liegt Russland im Trend, wenn es darum geht die Goldreserven aufzustocken. Seit 2008 hat die russische Zentralbank ihren Staatsschatz durch kontinuierliche Zukäufe fast verdreifacht und damit den Anteil des Edelmetalls an den Währungsreserven massiv ausgebaut. Selbst in den Hochpreisjahren 2011 und 2012 hortete Moskau monatlich Gold. Der russische Staat verdient mit dem Verkauf von Öl und Gas jede Menge Geld. Die enormen Exportüberschüsse, die sich daraus ergeben, werden teils in Form von Goldreserven angelegt.
Der derzeit günstige Goldpreis entspricht historisch gesehen einem Schnäppchen und begünstigt die Aktivitäten der Zentralbanken am Goldmarkt. In den westlichen Staaten allerdings stagnieren die Bestände der Notenbanken. Die Deutsche Bundesbank erwarb seit 2000 keine einzige weitere Unze des Edelmetalls. Auch in den USA und der Schweiz bleiben die Bestände konstant oder schrumpfen sogar.
Die USA (8133,5 Tonnen) und Deutschland (3381 Tonnen) sind zusammen mit Italien (2.451,8 Tonnen) und Frankreich (2.435,5 Tonnen) mit Abstand die größten Goldbesitzer. Dann folgen China (1.743,2 Tonnen) und Russland (1.392,7 Tonnen).
Nach Einschätzungen der Analysten des britischen Finanzunternehmens Barclays werden die Zentralbanken weltweit auch in Zukunft Nettokäufer des gelben Edelmetalls bleiben. Dies berichtete Kitco News kürzlich.
Die Zentralbanken Russlands und Chinas verzeichneten in diesem Jahr die größten Zukäufe. Den Angaben zufolge wurden 95 Prozent des Golderwerbs durch Notenbanken von diesen beiden Länder bestritten. Barclays führt diese Tatsache auf strategische und langfristige Beweggründe zurück. Der Goldanteil in den Währungsreserven entspräche bei Russland weniger als 15 Prozent, beim Reich der Mitte sogar weniger als 2 Prozent. Seit einiger Zeit seien beide Länder darum bemüht, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.