Die chinesische Volksrepublik festigt zunehmend ihre Vormachtstellung am Goldmarkt und muss bei zukünftigen Goldpreisprognosen und Entwicklungen am Goldmarkt sorgfältig beobachtet und analysiert werden.
Goldnachfrage
China hat selbst nach konservativer Einschätzung des World Gold Councils WGC, einer Produzentenvereinigung, im letzten Jahr insgesamt 867,5 Tonnen Gold am Weltmarkt nachgefragt und steht damit weltweit auf Platz 1. Noch vor Indien, was dieses Mal “lediglich” 842,7 Tonnen nachgefragt hat, obwohl es noch die ganzen Jahre zuvor auf Platz 1 der Gold-Importeure (Goldnachfrager) stand. Analysiert man Berichte asiatischer Edelmetallbörsen, so dürfte die tatsächliche Goldnachfrage in China sogar noch deutlich höher liegen, Analysten schätzen die chinesische Goldnachfrage eher auf 2000 Tonnen pro Jahr.
In der Volksrepublik China wächst und gedeiht ein nie dagewesener Wohlstand. Die großen Metropolen expandieren unaufhaltsam, und neue Wohlstandsschichten begehren auf, was auch die zukünftige Goldnachfrage stetig befeuern sollte.
Goldförderung
Auch bei der Goldförderung liegt China mittlerweile ungeschlagen auf Platz 1. Mit etwas über 450 Tonnen Gold wurde in 2014 deutlich mehr als in jedem anderen Land der Welt gefördert. Die Chinesen haben damit Australien auf Platz 2 und Russland auf Platz 3 der Goldförderländer abgedrängt. Südafrika mit “nur” 150 Tonnen geförderten Goldes in 2014 ist mittlerweile auf einem der hinteren Ränge der größten Goldförderländer.
Goldfixing
Das klassische Goldfixing gibt es bekanntermaßen nicht mehr, aber bei der Goldpreisfindung der LBMA in London ist seit Jahresmitte die Bank of China mit dabei und damit erstmals eine chinesische Bank. Weitere chinesische Banken wie die China Construction Bank stehen in den Startlöchern.
Goldfixing II
Die Chinesen wollen nicht länger nur zusehen, wie Goldpreise in Dollar oder Euro gehandelt werden und das Fixing oder die LBMA-Preisfindung in London stattfinden. An der Shanghai Gold Exchange möchten Sie ein Goldfixing in Yuan etablieren, was weltweit Bedeutung haben soll. Die Shanghai Gold Exchange (SGE) hat mit ihrem Handelsvolumen an physischem Gold ohnehin vielen internationalen Goldhandelsbörsen das Wasser abgegraben. Was liegt da näher, als auch einen international etablierten Goldpreis gleich auch dort festzulegen?
Da alle Analysten einheitlich davon ausgehen, dass China auch zukünftig deutlich mehr Gold nachfragen wird als es selber fördern kann und das obwohl China der weltweit größte Goldförderer ist, wird die chinesische Goldnachfrage auch zukünftig voraussichtlich einen positiven Einfluss auf die Goldpreisentwicklung haben.