Im Goldhandel taucht immer wieder ein Name auf: A-Mark. Doch wer ist diese Firma A-Mark? Wir unternehmen den Versuch, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
A-Mark wurde schon 1965 gegründet
Die Ursprünge der heutigen A-Mark Precious Metals Inc. mit Sitz in Kalifornien/USA gehen auf das Jahr 1965 zurück. Von der damals gegründeten Goldhandelsfirma hat man sich allerdings deutlich nach vorne entwickelt. A-Mark bietet heute eine große Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen rund um das Edelmetall an. Das Kerngeschäft ist der Großhandel mit Edelmetallprodukten, die goldpreis-nah gehandelt werden, also klassische Bullionmünzen und -barren.
A-Mark ist offizieller Distributor zahlreicher Münzprägestätten
Das Hauptgeschäft ist das Einkaufen von großen Mengen an Bullionmünzen von Münzprägestätten, die auf Englisch “mints” genannt werden und deren Weiterverkauf in kleineren Mengeneinheiten an Weiterverkäufer wie z.B. Edelmetallhändler. Durch sehr große Einkaufsvolumina erzielt A-Mark sehr niedrige Einkaufspreise, die ein durchschnittlicher Edelmetallhändler ab Münzprägestätte i.d.R. nicht erreicht. So kauft man z.B. auch schon mal 200.000 Silberunzen oder mehr von einer Münzprägestätte oder 50.000 Goldunzen. A-Mark ist Direktbezieher von Bullionmünzen u.a. von der Royal Canadian Mint, South African Mint, Perth Mint, Münze Österreich und der US-Mint.
Leasing und Finanzierung wird für Gold angeboten
A-Mark bietet auch Finanzierungs- und Leasinggeschäfte rund um Gold und Edelmetall an
Verkauft A-Mark direkt an Privatkunden?
Nein. A-Mark selber verkauft nur an Weiterverkäufer/Händler/institutionelle Kunden wie Banken, Edelmetallhändler, Broker etc. und nicht an Endkunden. Auch beim Verkauf an institutionelle Kunden werden Mindestumsätze erwartet.
Wem gehört A-Mark?
A-Mark ist in den USA börsennotiert und unterliegt daher gewissen Veröffentlichungspflichten. Nach den letzten vorliegenden Berichten gehören 43,3% der Gesellschaftsanteile Firmen-Mitarbeitern und 19,9% liegen bei institutionellen Eigentümern. Dies ändert sich natürlich täglich. Zuletzt wurden neben Greg Roberts als CEO als größere Eigentümer von Aktien noch genannt:
- William Blair Investment Management LLC
- Shufro Rose & Co LLC
- Wedbush Securities Inc
- Tower Research Capital LLC
Zuletzt tauchten Verkäufe von Aktien (NASDAQ:AMRK) durch den CEO Greg Roberts häufiger in den Pressemeldungen auf.
Finanz-Kennzahlen von A-Mark
Nach den letzten vorliegenden Kennzahlen (2016/2017) arbeitet A-Mark – wie im Bullionhandel üblich – mit sehr kleinen Margen. Erst die große umgeschlagene Menge macht den Gewinn:
Umsatz (gross revenue)p.a. | 7,4 Milliarden US$ |
EBITDA | 10,53 Millionen US$ |
Gewinn pro Aktie | 0,97 US$ |
KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) | 16,7 |
Netto-Marge | 0,09% |
Dividende p.a. | 0,32 US$ |
Dividenden-Rendite | 2% |
A-Mark Aktienkurs 2.8.2017 | 15,49 US$ |
Anzahl Mitarbeiter | ca. 80 |
Marktkapitalisierung | 115.380.000 US$ |
A-Mark übernahm Silver Towne Mint
Im letzten Jahr (2016) hat A-Mark in den USA die Mehrheit an der in Indiana/USA sitzenden privaten Silver Towne Mint übernommen. Die eher kleine und private Münzprägestätte hatte im Jahr zuvor 12,5 Millionen Silberunzen produziert und hatte damals eine Kapaziät von bis zu 20 Millionen Silberunzen pro Jahr.
Dem europäischen Kunden sind am ehesten die Niue Silber Eulen aus dem Hause der Silver Towne Mint bekannt. In den USA sind die Silberbarren der Silver Towne Mint auch sehr begehrt. Die Vereinbarung zur Übernahme der Münzprägestätte sah auch vor, dass die Asahi Holding, eine der großen Silver-Raffinerien dieser Welt, exklusiver Lieferant von Silber nach LBMA-Standard für die Silver Towne Mint wird.
Damit hat die Münzprägestätte eine verlässliche Quelle auch für große Mengen Silber. Das vorherige Management-Team der Silver Towne Mint wurde übernommen, insbesondere David Hendrickson, Jamie Meadows und Brent McCormick. Greg Roberts, der CEO von A-Mark hatte diesen Deal eingefädelt und die Münzprägestätte, die über 3 Generationen im Familienbesitz war, schlußendlich mehrheitlich übernommen.
A-Mark hat damit auch eine TV-Sendung
Mit der Übernahme der Mehrheit an der Silver Towne Mint verfügt A-Mark nun auch über eine eigene Münzshow im TV, die Silver Town unter dem Label TheCoinVault vermarktet:
Weitere Tochtergesellschaften von A-Mark
Neben der Silver Towne Mint hat A-Mark noch weitere Tochtergesellschaften, z.B. die Collateral Finance Corporation, die Finanzierung für Münz- und Edelmetallbestände anbietet. Daneben die Transcontinental Depository Services, die Lagermöglichkeiten für Edelmetalle bietet. Unter dem Label der A-M Global Logistics werden Logistik-Dienstleistungen wie Versand, Transport und Lagerung angeboten.
Führende Köpfe bei A-Mark
Als CEO (Chief Executive Officer) fungiert Greg Roberts, der auch über große Aktienpakte an A-Mark verfügt, ausweislich jüngster Finanzberichte wird seine jährliche Vergütung mit 525.000 US$ angegeben. Thor Gjerdrum fungiert als Präsident und musste sich zuletzt wohl mit 424.000 US$ p.a. begnügen. Mit die größten Einnahmen verzeichnete zuletzt David Madge, der als Chief Marketing Officer mit 695.000 jährliche Vergütung in Finanzberichten zu finden ist. David Madge war vor seiner Tätigkeit bei A-Mark bei der Royal Canadian Mint im Bullionmünzen-Bereich für A-Mark zuständig, bevor er die Seiten wechselte.
Wer ist Greg Roberts?
Gregory N. Roberts, der jetzige CEO von A-Mark, arbeitet bereits seit 2005 für A-Mark, von 1990 bis 2008 war er für Spectrum in den USA in unterschiedlichen Positionen im Bereich Numismatik und Münzen tätig. Er hat auch mehrere Jahre mit Hannes Tulving zusammen gearbeitet, einem Bullionmünzenanbieter, der von US-Gerichten im Rahmen des Niedergangs seiner Bullionmünzen-Firma mit einer Gefängnisstrafe belegt worden war. Im Rahmen eines Spin-Offs wurde A-Mark im Jahre 2014 aus der Spectrum Group herausgelöst.
Afinsa und A-Mark
In Spanien gab es Anfang der 2000er-Jahre eine Münz- und Briefmarkenfirma namens AFINSA, die in Insolvenz endete. Über Afinsa und Escala wurden in Spanien Briefmarken und Münzen zu weit überteuerten Preisen verkauft. Tausende Anleger hatten dort ihr Geld verloren. AFINSA war auch an A-Mark beteiligt. Greg Roberts gelang es, die Aktien über Spectrum dort herauszulösen.
Die Escala Group hatte ihren Namen später in Spectrum Group International geändert. Auch das deutsche Auktionshaus Köhler in Wiesbaden zählte zum Imperium von Spectrum.
Eigenprodukte von A-Mark
A-Mark stellt eine Reihe von Eigenprodukten her, die in Deutschland aber so gut wie keine Bedeutung haben. In den USA werden sogenannte ROUNDS von Apmex vertrieben und auch eigene Apmex-Barren, diese tauchen jedoch im deutschen Handel so gut wir gar nicht auf.
Wie finanziert sich A-Mark ?
Wie A-Mark den hohen Kapitaleinsatz stemmt, der zum Einkauf von Goldbarren und Goldmünzen in großen Mengen erforderlich ist, bleibt sicher deren Geschäftsgeheimnis. In 2016 wurde allerdings veröffentlicht, dass die RABOBANK eine 275 Millionen-Dollar-Kreditlinie eingeräumt hat. 225 Millionen Dollar Grund-Kreditlinie zuzüglich 50 Millionen optionale Ergänzungslinie. Damit wurde eine 205 Millionen-Dollar-Kreditlinie, die früher zur Verfügung stand, abgelöst, siehe auch Nasdaq-Nachrichten.