Das 2015 in der Tat kein Goldjahr gewesen ist, darüber sind sich Experten wie auch Anleger sicherlich einig. Zu Beginn des neuen Jahres startete der Goldhandel zwar mit durchaus positiven Vorzeichen, doch kann man bei einem Kursanstieg von circa 2% tatsächlich schon von Entwarnung sprechen? Insider spekulieren über eine schrittweisen Erholung des Goldpreises und sehen bis zum Ende des laufenden Handelsjahres diverses Potenzial für das gelbe Edelmetall.
US-Notenbank mitverantwortlich für sinkenden Goldpreis
Die Erhöhung des US-Leitzinses provozierte zum Jahresende 2015 den letzten größeren Kurssturz. Nicht überraschend, denn in Zeiten steigender Zinsen vertrauen Anleger erfahrungsgemäß eher festverzinslichen Wertpapieren als spekulativen Goldanlagen. Edelmetallhändler erwarten daher gespannt die nächste Zinserhöhung, mit der wohl im kommenden Frühjahr zu rechnen ist. Sollte die Zinsschraube fester angezogen werden, droht ein Abfall des Goldpreises unter die 1.000 Dollar-Marke. Im Falle einer zunehmenden Stärkung des US-Dollars könnte der Spotpreis in Zukunft außerhalb des US-Staatsgebietes deutlich einige Prozentpunkte verlieren, da die Rohstoffpreise im Allgemeinen um ein Vielfaches ansteigen werden.
Aus Sicht des US-Dollars befand sich daher der Goldpreis schon im November 2015 auf dem absoluten Tiefstand der letzten 6 Jahre, aus Euro-Sicht jedoch immer noch im Plusbereich und somit deutlich über dem Euro-Sechs-Jahres-Tief. Mit dem leichten Anstieg zum Jahresbeginn kann trotzdem noch lange keine Trendwende verzeichnet werden. In dem leichten Auf und Abwärtsspiel des Januars sehen viele Anleger noch keinen Grund an den eigenen Goldinvestitionen zu zweifeln. Vielmehr rechnet die Mehrheit damit, dass sich der Goldpreis nach den anfänglichen Schwankungen auf ein Niveau um die 1.088 US-Dollar einpendeln wird.
China und Indien erhöhen Goldnachfrage
Durchaus positive Ausblicke verschafft der Anstieg der Goldnachfrage durch China und Indien, der sich schon im Herbst 2015 abzeichnete. Der Börsencrash zum Jahresbeginn sollte diesem längerfristig nicht schaden. Zwar könnte die Nachfrage nach Gold als Rohstoff aufgrund der kritischen Wirtschaftslage Chinas nachlassen, traditionell gesehen steht Gold gerade in Krisenzeiten bei den Chinesen hoch im Kurs, verspricht es doch Glück und eine gewisse Art der Absicherung. Gold als Rohstoff sehen Experten aber immer noch stark im Kommen, denn Statistiken zufolge steigt zwar mancher Orts die Nachfrage und gerade in der Automobilbranche bleibt das gelbe Edelmetall weiterhin unersetzlich, die Ressourcen neigen sich nichtsdestotrotz längerfristig ihrem Ende zu. Zudem schwächelt der Markt an recyceltem Gold. Diese Umstände könnten einem weiteren Preissturz des Goldes entgegenarbeiten und das Niveau weiterhin auf einem halbwegs gesunden Level halten.
2016 in Gold investieren?
Bei all diesen Aussichten und Expertenprognosen sollten Anleger 2016 angesichts niedriger Preise etwa verstärkt in Gold investieren? Raten Finanzexperten aufgrund vager Vorhersagen eher zu einer Investitionspause oder sogar zum Teilverkauf des eigenen Portfolios oder ist Ruhe und Abwarten die vernünftigere Strategie?
Hört man sich in Finanzkreisen um, wird durchaus vor Überreaktionen und Hamsterkäufen gewarnt. Trotz geringer Anschaffungspreise sollte das persönlich gesetzte Maß an Investitionen nicht überschritten werden. Des Weiteren bietet es sich an, Gold in der Regel als längerfristiges Anlageobjekt zu betrachten, da es sich im Allgemeinen kaum dazu eignet in kürzester Zeit große Gewinne zu erzielen. Möchte man jedoch einen Teil seines Vermögens in gewisser Weise absichern, lohnt es sich nach wie vor auf Gold zu setzen. Anlageexperten raten hierfür zu einer Gewichtung von 5-10% Gold innerhalb des gesamten Anlageportfolios.
Wird 2016 nun ein Goldjahr? Angesichts der derzeitigen welt- und finanzpolitischen Lage lässt sich diese Frage leider nur rein spekulativ beantworten. Da wir selbst nicht in Besitz einer Kristallkugel sind, schließen wir uns der Meinung der Mehrheit an und vertrauen darauf, dass sich die Wirtschaftslage in den nächsten 11 Monaten stabilisieren, der Euro gegenüber dem US-Dollar nur leicht an Wert verlieren und der Goldpreis das Sechs-Jahres-Tief von 2015 nicht mehr erreichen wird.
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