Falsche Polizisten hatten leichtes Spiel mit einer 79-jährigen Dortmunderin, wie die Polizei mitteilt. Gleich 4x lief die Seniorin mit Taschen zum Friedhof und legte dort zwischen einer Kompostanlage und einer Mülltonne in verschiedenen Stofftaschen Goldbarren, Goldmünzen und Goldschmuck ab. Geschätzter Gesamtwert: 1 Mio Euro.
Anrufer gaben sich als Polizisten aus
Sie ist auf einen bekannten Telefontrick hereingefallen und wurde von jemandem mit leicht ausländischem Akzent angerufen, der ihr vermittelte, dass eine rumänische Einbrecherbande unterwegs sei, vor der der Anrufer, der angeblich bei der Polizei arbeite, warnen wollte. Damit die angeblichen rumänischen Einbrecher bei einem Einbruch nichts finden und auch keinen Verdacht schöpfen, möge die Dame ihre Wertsachen auf dem Friedhof ablegen. Die Polizei würde das versteckt beobachten. Und sie dürfe niemanden darüber informieren.
Am 13.6.2019 kiloweise Gold abgelegt
Am 13.6.2019 gegen 13:15 Uhr legte sie das erste Mal eine dunkelblaue Stofftasche (mit Holgriffen) am Friedhof ab. Am gleichen Tag um 17 Uhr noch einen roten Leinen beutel mit Apotheken-Werbeaufdruck und eine weiß-blaue Stofftasche mit Thalia-Aufdruck (Buchhandlung). Am 24.6. ergänzte sie gegen 11 Uhr noch einen blau-grauen Stoffbeutel mit Werbung einer Winzergenossenschaft und am 1.7.219 noch einen Stoffbeutel mit dem Aufdruck ‘Schleichers Buchhandel Berlin’. Inhalt der Beutel: Kiloweise Gold in Form von Münzen, Barren und Schmuck.
Die Dame wählte den Ostfriedhof in ihrer Stadt und benutzte den Zugang über die “Von-der-Goltz-Straße”, weil dort der Bus der Linie 452 hält.
Die Polizei bittet nun etwaige Zeugen wie Friedhofsbesucher oder Anwohner, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, um Hinweise (Tel. 0231-132 7441)
Die skrupellosen Verbrecher dürften angesichts der Fülle der Beute gefeiert haben. Bemerkenswert ist die Skrupellosigkeit, mit der sie vorgegangen sind und sogar nach der ersten Ablage an weiteren Tagen noch einmal zum Friedhof gingen und die Beute holten. Sie mussten ja immer damit rechnen, dass sich die Dame zwischendurch jemandem anvertraut und sie bei der Abholung dann erwischt werden.