Experten hatten es ohnehin schon länger vermutet, jetzt hat die chinesische Zentralbank es auch offiziell bestätigt: Die Volksrepublik hat in den letzten Jahren massiv die Goldreserven ausgebaut. Die letzte offizielle Zahl war aus 2009. Während man in 2009 noch Goldverserven von 1054 Tonnen vermeldete, wurde nunmehr eine um 57% höhere Tonnage bestätigt.
Per Ende Juni 2015 beträgt der Zentralbank-Bestand an Gold im Reich der Mitte 1658 Tonnen. Damit besitzt China nun offiziell mehr Gold als Russland und ist somit der weiltweit fünftgrößte staatliche Goldhalter – sofern das Gold noch da ist, welches die anderen Zentralbank angeben, allen voran die USA mit angeblich (8133 Tonnen) und Deutschland. Auch Russland hat seine Goldbestände in den letzten 10 Jahren mit einer Verdreifachung deutlich erhöht.
Der IWF gehört mit über 2000 Tonnen Gold ebenso zu den stattlichen Goldhaltern.
China ist damit nicht nur der weltgrößte Goldkäufer, sondern auch auf dem Weg zum weltgrößten Goldhalter aufzusteigen, wobei der Goldpreis massiv steigen dürfte, wenn China den Ehrgeiz hat, mehr Gold zu halten als Deutschland oder die USA. Passen würde es zu China, die ja die eigene Währung Yuan/Renminbi zur Weltwährung machen wollen. Das geht am besten, wenn diese stabil ist und durch eine nennenswerte Menge Gold hinterlegt. Auf diesem Weg befindet man sich gerade.
Chinas Goldreserven umfassen laut offiziellen Angaben 53,31 Millionen Unzen. Das entspricht 1.657,94 Tonnen Gold. Das hat die People’s Bank of China heute laut Bloomberg Business News bekanntgegeben.
Seitenstrategien dazu wie die Teilnahme an der Londoner Goldpreis-Festlegung, dem Nachfolger des Londoner Goldpreis-Fixing und die Etablierung offizieller Goldpreise an der Börse in Shanghai werden schon seit längerem verfolgt. Weitere chinesische Marktteilnehmer drängen auch nach London und wollen an der Goldpreisbildung teilnehmen.
Angesichts des Griechenland-Dramas darf man davon ausgehen, dass weltweit nicht nur die Zentralbank-Nachfrage nach Gold steigt, sondern auch die Private-Goldnachfrage. Auch wenn viele Anleger schnell wieder zur Tagesordnung übergehen, wird es doch einige geben, die darüber nachdenken, was wohl passiert, wenn in ihrem Land alle Anleger zur Bank gehen und das eingezahlte Geld abholen wollen, was nicht mehr da ist.
Griechische Anleger wissen nun, wie es sich anfühlt, wenn man ein Bankkonto hat, aber nicht an sein Geld kommt. Gut beraten sind derweil alle, welche Gold und Silber besitzen um es gegen Geld oder Waren tauschen zu können.