Geht es auch ohne? Experiment in Norwegen mit einer Gesellschaft ohne Bargeld
Norwegens größte Bank, die DNB ASA, hat sich dazu entschieden, dass Bargeld unattraktiv zu gestalten. Dabei erschwert sie ihren Kunden den Umgang mit dem Bargeld durch Gebühren und andere Kosten. Ziel dieser Aktion ist mehr Kontrolle über die Finanzen und deren Verwendung. Bisher kann der norwegische Staat nur 40 Prozent des sich im Umlauf befindlichen Geldes und dessen Verwendung kontrollieren. Letztendlich führt diese angestrebte Kontrolle über die Finanzen auch zu mehr Kontrolle über die Bürger.
Stabilisierung des Geldumlaufes durch „Schwundgeld“
Gleichzeitig will man auch die negativen Zinsen in den Griff bekommen. Dies soll nach der Idee von Silvio Gesells erfolgen. Gesell ging davon aus, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten durch das Horten beziehungsweise Enthorten von Geld gestört werden. Daher sollen Banknoten in regelmäßigen Abständen mit gebührenpflichtigen Marken beklebt werden. Der damit in Verbindung stehende Schwund des Geldwertes solle folglich die Haltung von Geld mit Kosten belegen, wodurch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes stabilisiert werden solle. Wenn man dies in der Praxis umsetzt, werden Sparer für ihre Ersparnisse „bestraft“.
Mehr Einnahmen, mehr Kontrolle
Für die norwegische Regierung bedeutet dies mehr Steuereinnahmen und mehr Kontrolle über ihre Bürger. Wenn das Bargeld abgeschafft werden würde, könnte keine Geldtransaktion mehr ohne das Wissen der Regierung darüber geschehen. Außerdem hätte der Staat die totale Kontrolle über die Bürger, da diese quasi per Knopfdruck finanziell lahmgelegt werden könnten.
Bisher war durch das bare Geld eine persönliche Freiheit vorhanden, durch welche man selbst gegen den Willen korrupter staatlicher Funktionäre überleben konnte, da man sich zumindest eine Unterkunft und Nahrung leisten konnte. Sobald es jedoch kein Bargeld mehr gibt, wären die norwegischen Staatsbürger nicht nur der politischen Willkür unterworfen, sie wären auch erpressbar. Damit würde ein großes Stück Freiheit verloren gehen. Dieses Szenario wurde bereits in dem Roman von George Orwell „1984“ dargestellt. In einer bargeldlosen Gesellschaft könnte man demnach jedes Mitglied nach Belieben „ausschalten“.
Fatale Folgen durch Abschaffung des Bargelds
Doch nicht nur die persönliche Freiheitsberaubung wäre eine fatale Auswirkung einer bargeldlosen Gesellschaft. Bargeld ist ein gesetzliches Zahlungsmittel und mit seiner Abschaffung würde auch das Geldsystem abgeschafft werden. Das Guthaben bei einer Bank (Giralgeld) ist lediglich ein Anspruch, den man der Bank gegenüber hat.
Folglich müssten die Menschen in einer bargeldlosen Gesellschaft sich wieder anderer Lebensleistungen zur Wertaufbewahrung bedienen. Früher handelt es sich hierbei um Gold und Silber. Diese beiden Edelmetalle könnten in einer solchen Situation in der Zukunft wieder eine sehr relevante Funktion einnehmen. Digitale Währungen sind dagegen nicht zur freien Verwendung geeignet, da diese zu anfällig für Diebstahl und Korruption sind.
Dennoch ist dieses Experiment mit einer bargeldlosen Gesellschaft nicht wirklich aussichtsreich, da die Machthaber ihre Glaubwürdigkeit weitestgehend eingebüßt haben.
Weiterführende Links zum Thema Bargeldverbot auch bald in Deutschland:
- http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2015/04/01/gold-ist-der-feind-bargeld-ist-der-feind
- http://www.goldseitenblog.com/wolfgang_prabel/index.php/2013/11/22/wem-nuetzt-die-bargeldlose-wirtschaft
- http://goldseitenblog.de/heiko-schrang/warum-nach-dem-bargeldverbot-jeder-einen-rfid-chip-bekommen-soll/