GOLDREPORT

Goldpanning European Championships 2016 — Ran an die Waschpfannen!

Der Schauplatz: Burgdorf in der Schweiz. Die Kulisse: ein Burgfelsen, dichte Wälder, sanfte Hügel und das Schloss Burgdorf mit dem Goldmuseum. Die Teilnehmer: Eine bunte Truppe, die Einzel- und Gruppenwettbewerbe bestreitet. Das Ziel: Eine Medaille in der Europameisterschaft 2016 im Goldwaschen zu erlangen.

Goldpreis steigt

Was sich eigentlich ganz einfach anhört, erfordert ein ganzes Regelwerk an Wettkampfbestimmungen, jede Menge Planung und natürlich wollen auch die vielen Zuschauer auf ihre Kosten kommen. Leibliches Wohl und ein Live-Festzelt sind hier schon einmal ein Garant für gute Stimmung und die Wettkämpfe selbst stellen ein Spektakel für sich dar. Die schweizerische Goldwäschervereinigung hat keine Mühen gescheut, um die große Gästeschar und viele, viele Wettkämpfer herzlich willkommen zu heißen und entsprechend zu unterhalten. Im Juli 2016 ist es dann soweit und es heißt wieder ran an die Waschpfannen und Gold gewaschen was die “Flatbottom Steelpan” hergibt. Doch anders als bei den Forty-Niners in den chaotischen Zeiten des Goldrausches in San Francisco, wird in der Schweiz auf strenge Ordnung und Disziplin geachtet. Wer sich nicht an die Bestimmungen hält oder versucht sich Vorteile zu erschleichen, fliegt. Ein entsprechender Katalog an Regeln, aufgestellt vom Weltverband der Goldwäscher (WGA), sorgt für Fairness und Gleichberechtigung.

Angefangen bei den Pfannen, die entweder selbst mitgebracht werden dürfen oder vom Verband gestellt werden, über die Zusammensetzung des Sandes, sowie der Goldbeschaffenheit und -menge ist alles festgeschrieben. Eine mitgebrachte Pfanne wird vorher überprüft und muss gewissen Richtlinien standhalten. Will man auf Nummer sicher gehen, so verwendet man zum Goldwaschen lieber gleich die WGA-geprüften und -genehmigten Waschpfannen. 350 mm im Durchmesser, 60 mm tief und 750 Gramm schwer sind diese und erinnern optisch dann doch eher an den wilden Goldrausch als an die moderne Gegenwart.

Doch anders als damals wird nicht einfach wild im Fluss drauf los gewaschen. Das Regelwerk sieht ausdrücklich keinen natürlichen Bach oder See als Austragungsort des Goldwäscheszenarios vor. Es gibt eine eigens angelegte Wascharena mit Sitzplätzen für die Zuschauer, die so live am Geschehen beteiligt sind und einen perfekten Blick auf das Treiben an den Waschpfannen haben. Der Sand in der Wascharena muss genauestens zusammengesetzt sein, denn schließlich ist das Goldwaschen eine Sportart wie jede andere auch und muss daher gewissen Regeln unterliegen. 5 Teile Sand und 2 Teile Schotter und natürlich Wasser bilden die Grundlage für den Waschspaß auf europäischem Niveau, zugesetzt werden pro Wettkampf zwischen und 5 und 20 Goldflitter, die es zu finden gilt.

Die genaue Anzahl der Goldflitter ist jedoch nur der Fachjury bekannt. Echtes Gold ist verboten, die Flitter müssen 18 Karat vorweisen und mindestens 1 Millimeter groß sein.

Mit einem Ausschluss bis zu fünf Jahren muss das Team oder der Teilnehmer rechnen, der mehr Gold findet, als die Jury vorher der Wascharena zugefügt hat. So beugen der Veranstalter und die WGA Betrugsfällen vor und sorgen für einen ernstzunehmenden Wettkampf.

15 Minuten Waschzeit hat jeder Teilnehmer, dann müssen alle Goldflitter vom Nass ins Trockene gebracht werden, jedes nicht gefundene Flitterstück wird mit 3 Minuten Zeitabzug geahndet. Was sich streng anhört, bedeutet in Wirklichkeit jede Menge Spaß und vor allem bei hohen Temperaturen stellt das kühle schweizer Bergwasser eine willkommene Abwechslung dar. Ist die Konkurrenz jedoch hoch, kommen die Teilnehmer auch leicht ins Schwitzen, denn natürlich möchte jeder eine der begehrten Medaillen mit nach Hause nehmen.

Goldpanning European Championships 2016

Wer von der Goldrausch EM 2016 noch nicht genug hat, der kann sich dann im September mit seiner Waschpfanne auf den Weg nach Placerville, Kalifornien machen. Dort findet dann die Weltmeisterschaft im Goldwaschen statt, die noch eine Dimension größer, bunter und aufregender ist, als die EM im schweizerischen Burgdorf.

http://emgold2016.ch/