GOLDREPORT

Warum der Goldpreis aktuell trotz Krise nicht astronomisch gestiegen ist

Nach früheren Definitionen sind Krisen klassische Phasen, in denen der Goldpreis steigt. Aktuell ist Griechenland pleite, droht aus der Eurozone auszuscheiden oder zumindest extreme Probleme zu bekommen, in der Ukraine ist ein Friedensprozess mit Russland auch in weiter Ferne und der Islamische Staat IS sorgt für Bombenterror rund um den Globus, gerne auch mit Kalaschnikow am Strand.

Und doch ist der Goldpreis nur einmal kurz um rund 30 Euro gestiegen, um dann wieder auf das alte Niveau um die 1050 Euro/oz zurück zu fallen.

Rund um den Globus kaufen die Anleger vermehrt Goldbarren und Goldmünzen, – der Goldpreis müsste eigentlich steigen, sollte man meinen. Doch warum tut er es trotzdem nicht?

Zwei Gründe für den sinkenden Goldpreis

1. Der physische Goldmarkt, an dem Leute Goldbarren und Goldmünzen zur Geldanlage kaufen und sich tatsächlich ausliefern lassen, ist mittlerweile nur noch ein kleiner Teil der Gesamtnachfrage. Die Nachfrage nach Papiergold, wo Gold in Form von Zertifikaten oder Anrechten auf spätere Auslieferung etc. verkauft wird, ist weitaus dominierender.

2. Zentralbanken haben weder ein Interesse daran, daß der Euro oder der US-Dollar im Vergleich zum Gold schlecht aussieht, noch an steigenden Goldpreisen, also intervenieren sie sofort dagegen. Steigende Goldpreise heißt sinkendes Vertrauen in das Papiergeld, was dazu führen würde, daß irgendwann das ganze Papiergeldsystem, zusammen bricht, was nur darauf basiert, daß alle glauben, daß das Papiergeld wertvoll ist.

Drei Gründe warum der Goldpreis über kurz oder lang steigen wird

1. Das Mißtrauen der Anleger weltweit wird nach immer mehr Krisen immer größer werden und damit auch der Hang, physische Edelmetalle zu kaufen. Ein griechischer Sparer, der sein Geld nicht mehr von der Bank holen kann, wird zukünftig eher Goldmünzen kaufen diese zuhause stapeln, als sich über ein wachsendes Sparbuch bei einer Bank zu freuen, die irgendwann zu macht und sein Geld sowieso nicht mehr hat.

2. Die Förderung von Gold wird immer teurer: Gold muß in den Minen aus immer größeren Tiefen unter immer höheren Kosten gefördert werden, das wird den Goldpreis pro Unze immer teurer machen. Es wird von der Technik und dem Aufwand immer teurer und die Menschen, die das machen, werden immer mehr Geld dafür haben wollen. Aktuell arbeiten in Goldminen Südafrikas Arbeiter für 600 Euro im Monat, um mit Ende 30 an einer Staublunge zu sterben. In China verdienen die Arbeiter einen Bruchteil davon. Um sich einen Flachbildschirm und ein Iphone leisten zu können, werden beide Arbeitergruppen, die in Asien und die Südafrika zukünftig ihre Lohnvorstellungen immer mehr an westliche Gehälter angepasst haben wollen.

3. Die Weltbevölkerung wächst und wächst und wächst: Dies wird die globale Nachfrage nach Gold immer größer werden lassen, da auch immer größere Bevölkerungsschichten in Wohlstandsschichten wechseln, die sich das leisten können. Eine größere Nachfrage trifft dann auf ein gleichbleibendes oder kleiner werdendes Angebot, was zu steigenden Preisen führt.

Goldfreunde dürften sich also über kurz oder lang über steigende Goldpreise freuen, sie müssen nur Geduld haben und dürfen sich nicht von kurzen Ausschlägen nach oben oder unten irritieren lassen. Langfristig dürfte der Goldanleger auf der richtigen Seite sein.