GOLDREPORT

Goldbarren waren nur vergoldet – Bankenschliessung Nr. 140 in Russland

Die russische Zentralbank hat viel zu tun: Mittlerweile wurden in Russland alleine seit 2013 140 Banken geschlossen, bzw. die Lizenz entzogen. Die meisten, weil sie unterfinanziert waren, im jüngsten Fall stellten sich als Sicherheit hinterlegte Goldbarren nur als VERGOLDET heraus.

Da nützt auch ein hoher Goldpreis nichts. Vergoldete “Goldbarren” sind keine Goldbarren und weitgehend wertlos.

Falsche Goldbarren in der Admiralteisky Bank

Gefunden wurden die falschen Goldbarren bein einer Routinekontrolle in der Moskauer Privatbank Admiralteisky Bank, berichtet die Moscow Times Überdies sei die Bank in diverse Geldwäsche-Skandale verwickelt, berichtet die Bank of Russia, Rußlands Zentralbank.

Anleger stürmen die Bank / Bank-Run

Über 100 Kunden wollten nach Bekanntgabe der Schliessung die Bank stürmen, da diese die Auszahlung von Einlagen gestoppt hatte. Sicherheitskräfte verhinderten ein Eindringen in die innersten Räume der Bank, die mittlerweile unter Verwaltung der Zentralbank Russlands steht.

Woher die metallfarbenen, nur “vergoldeten Goldbarren” stammen, ist bislang noch nicht geklärt. Da diese aber die Sicherheitsfunktion bei noch so hohem Goldpreis nicht erfüllen und wohl nur die Spitze des Eisbergs an Fälschungen innerhalb der Bank sein könnten, ist mit Grund für die Schliessung der Bank.

Die 1994 gegründete Bank war seit 2005 Mitglied im russsischen Einlagensicherungssystem. Ob dieses und in welcher Höhe an russische Anleger nunmehr Gelder erstattet, ist noch nicht bekannt.

Da die Bank of Russia nunmehr seit 2013 140 Kreditinstituten die Banklizenz entzogen hat, schwindet in Russland das Vertrauen in Banken und Kunden legen Geld lieber in Sachwerten wie Gold und Silber, Firmenbeteiligungen oder Immobilien an. Der Markt der in Russland so beliebten Tscherwonez-Goldmünzen ist nahezu leergefegt, russische Münzhändler kaufen wegen der hohen Nachfrage bereits die Münzen auf deutschen Münzbörsen in grossen Mengen auf.

Nach der Trust Bank und der Master Bank, die beide vor kurzem schließen mussten, ist dies ein weiterer Stich ins russische Finanznetz. Der Master Bank konnte es selbst nicht helfen, daß ein Putin-Verwandter mit an der Firmenspitze stand: Pleite ist pleite. Wegen der grossen Zahl an Bailouts auf dem russsichen Bankenmarkt stellen die Auffang-Aktionen der russischen Zentralbank eine nicht zu unterschätzende finanzielle Belastung für die Bank of Russia dar.