Die Goldmärkte Chinas und Russlands werden in Zukunft stärker miteinander verbunden sein. Die russische VTB und die China Construction Bank (CCB) haben eine Kooperationsvereinbarung für den Bereich des Edelmetallhandels unterzeichnet. Dies gab Russlands zweitgrößte Bank am Donnerstag auf ihrer Internetseite bekannt. Gemäß der Vereinbarung werden die Geldhäuser sich gegenseitig bei der Versorgung und dem Handel mit Edelmetallen unterstützen. Die Goldtransaktionen zwischen beiden Banken werden darin reguliert. Auf diese Weise soll die Entwicklung des Rohstoffhandels zwischen China und Russland angekurbelt werden.
China ist einer der weltweit größten Käufer und Verbraucher von Gold. Aus diesem Grund erachtet Herbert Moos, stellvertretender Präsident und Vorsitzender des Management Boards der VTB, es für seine Bank als besonders wichtig, den Markt mit renommierten Partnern wie der CCB zu erschließen.
Die CCB ist eine auf dem heimischen Markt führende chinesische Geschäftsbank mit Niederlassungen in wichtigen internationalen Finanzmärkten. Sie ist die drittgrößte Bank ihres Landes. Ende August betrug die Marktplatzierung rund 176,8 Milliarden US-Dollar. Im weltweiten Vergleich liegt das Geldhaus somit auf Platz vier aller börsennotierten Banken. Seit Oktober diesen Jahres ist die CCB als zweite chinesische Bank überhaupt an der Preisbildung des Londoner Gold-Referenzkurses beteiligt.
Die VTB ist vor allem aktiv im internationalen Edelmetallhandel mit Gold, Silber und Platin.
Seit April diesen Jahres ist sie als erste russische Bank Vollmitglied der London Bullion Market Association. Erst kürzlich erhielt das Kreditinstitut auch den Status als Mitglied der Shanghai Gold Exchange und somit wiederum als erste russische Bank Zugang zur chinesischen Börse. Nach eigenen Angaben handelte die VTB 2014 auf dem russischen und internationalen Markt insgesamt über 110 Tonnen Gold und 500 Tonnen Silber. Im selben Jahr wickelte sie nach Marktschätzungen über 10 Prozent der indischen Gold- und Silberimporte ab.