In Krisenzeiten ist Gold ein verlässlicher Sicherheitsgarant. Dieses ungeschriebene Gesetz kennt wohl heutzutage nahezu jeder und so rechneten vermutlich ebenso viele Laien wie auch Experten damit, dass sich die derzeitige weltweite politische und finanzielle Lage langfristig auf den Goldpreis auswirken wird. Das tut sie zwar auch, aber offensichtlich im negativen Sinn und somit in unlogischer Konsequenz. Denn bisher galt die Regel: Je unsicherer das Weltgeschehen, desto sicherer und höher der Goldpreis. Angesichts derzeitiger Kursentwicklungen wurde diese Ansicht nun deutlich widerlegt. Anleger und Experten zeigen sich irritiert, erstere sogar verunsichert. Verliert Gold nun noch stärker an Wert? Lohnt sich die Investition zu diesem Zeitpunkt? Ist mein Gold noch sicher?
Finanzexperten der Commerzbank raten jedoch, als Anleger nicht in Panik zu geraten. Sie erwarten in Kürze eine Preisstabilisierung durch eine Erholung des asiatischen Goldmarktes und steigenden Investitionen im asiatischen Raum.
Goldpreis erreicht Fünfjahrestief
Letzten Montag war es so weit, binnen weniger Stunden erreichte der Preis einer Unze Gold auf dem internationalen Börsenmarkt den absoluten Crash und somit seinen bisherigen Tiefststand innerhalb der letzten fünf Jahre. Trotz nervenaufreibenden Diskussionen über den Euroausstieg Griechenlands, dem chinesischen Börsencrash oder der Ukrainekrise scheint die Nachfrage auf dem Goldmarkt sich in Grenzen zu halten, was wiederum den Goldpreis sinken lässt.
Experten vermuten die Kursteigerung des US Dollars dahinter. Die geplante Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank lassen Anlageobjekte in Übersee für viele Anleger attraktiver wirken, der Dollar wird dadurch gestärkt und die eigene europäische Währung dagegen abgeschwächt. Daher werden Edelmetalle für Europäer immer teurer, was sich abermals auf den Goldpreis auswirkt, da die Nachfrage kontinuierlich abnimmt. Da Gold im Gegensatz zu Geld- und Immobilienanlagen keine Zinsen erwirtschaftet, wird das Edelmetall als Anlageobjekt auf amerikanischem Boden zunehmend unattraktiver und auch hier sind deutliche Einbrüche die Folge.
Jetzt nicht in Panik verfallen!
Finanzexperten der Commerzbank raten jedoch, als Anleger nicht in Panik zu geraten. Sie erwarten in Kürze eine Preisstabilisierung durch eine Erholung des asiatischen Goldmarktes und steigenden Investitionen im asiatischen Raum. Zudem sei mit der Offenlegung der Zinspläne der US-Notenbank mit einem Rückgewinn an Vertrauen und Sicherheit in die Finanzmärkte zu rechnen. Laut Informationen des Focus, vermuten Commerzbank-Analysten eine Preisstabilisierung zum Jahresende 2016 nahe der 1300 Dollar Grenze pro Feinunze Gold.
Auch aktuelle Entwicklungen stützen diese Annahme, da das bisherige Tief nicht unterschritten wurde und die Zahlen sich zum Wochenende hin schon wieder einer geringen Besserung erfreuten.
Lohnt es sich jetzt in Gold zu investieren?
Experten schließen derzeitige Investitionen nicht grundsätzlich aus. Fakt ist, das Gold als wertvollstes Edelmetall nie von einem gänzlichen Wertverlust betroffen sein wird. Einige Anleger finden den derzeitigen Kursstand dagegen sehr verlockend und nutzen diesen zu Sonderinvestitionen und zusätzlichen Goldkäufen. Auf Sicherheit bedachte Anleger warten dagegen noch einige Wochen ab, um zu sehen ob Finanzexperten wie die der Commerzbank Recht behalten und die Märkte sich wieder zunehmend stabilisieren und steigen bei leicht erhöhten Kursen wieder in das Anlagegeschäft ein. Zu welchem Anlegertyp Sie gehören, bleibt Ihnen überlassen. Gold ist und bleibt Gold, wer auf einen zusätzlichen Wert setzen möchte, kann es auch einmal mit diversen Sammlermünzen oder Anlagemünzen wie dem Gold Eagle oder dem Wiener Philharmoniker versuchen.