Anleger bieten sich viele Varianten ihr Vermögen zu investieren, als eine der sichersten gilt nach wie vor eine Investition in physisches Gold. Ein angenehmer Vorteil von Gold gegenüber Aktien, Fonds oder anderen Wertpapieren liegt unter anderem in der Haptik, man hat die Investition in den eigenen Händen, kann sie berühren, fühlen, wiegen, sehen, doch zur gleichen Zeit muss oder sollte man sich auch darum bemühen seine Wertanlage sicher aufzubewahren, um sie weiterhin festhalten und erhalten zu können und das gelingt unter Umständen nicht unbedingt in einer einfachen Schreibtischschublade oder unter der heimischen Matratze.
Die folgenden Abschnitte zeigen Anlegern unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie Gold sicher und nachhaltig gelagert und aufbewahrt werden kann. Zu beachten sind hierbei jedoch die Aspekte, die für den Einzelnen bei den jeweiligen Varianten relevant sein können wie zum Beispiel die Menge des zu lagernden Edelmetalles, die damit verbundenen Kosten und deren Verfügbarkeit.
Der Klassiker: die private Goldlagerung im heimischen Tresor
Für Goldinvestitionen im kleineren Rahmen ist die Lagerung in einem privaten Safe Zuhause die kostengünstigste und praktischste Art der Goldaufbewahrung. Kleine Mengen an Edelmetall sind in der Regel überschaubar und können auch platzsparend untergebracht werden. Gebühren für Banktresoren oder Schließfächer entfallen. Wichtig ist es jedoch so wenig Menschen wie möglich bzw. so vielen wie nötig von der Einlagerung zu erzählen, ebenso den Tresorcode oder die Schlüssel.
Empfehlenswert sind natürlich Tresore, die einer gewissen Diebstahlsicherung unterstehen, unter anderem fest in einem Raum verankert oder verbaut wurden und nicht einfach entwendet werden können. Ebenso sollte er gut verdeckt und nicht offensichtlich in die Räumlichkeit integriert worden sein.
Sollten Sie sich als Anleger für diese Lagervariante entscheiden, ist es notwendig den genauen Bestand, d.h. den Inhalt Ihres Portfolio zu dokumentieren und diesen der zuständigen Versicherung stets aktuell weiterzugeben, um ihn im Schadensfall auch wieder exakt erstattet zu bekommen. Um die vollständige Rückerstattung zu gewährleisten, sollten im Vorfeld die Anforderungen der jeweiligen Versicherung an Tresor oder Sicherheitssystem erfragt werden.
Klassiker Nummer 2: das Geheimversteck im eigenen Haus
Dieser Klassiker erinnert an Opas alten Sparstrumpf unter der Matratze und fast ebenso unsicher erscheint dieser auch. Sollten sich Anleger jedoch tatsächlich für diese Lagervariante entscheiden gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, um es möglichen Einbrechern nicht allzu leicht zu machen.
In erster Linie sollten Orte als Versteck gewählt werden, die einem Dieb nicht auf Anhieb ins Auge fallen. Es gilt also Orte zu finden, deren Eignung als Lagerplatz nicht zu offensichtlich erscheint oder deren Existenz unbekannt ist. Gut getarnte Hohlräume in Böden, Decken oder Wänden, aber auch in Regalen oder Schrankwänden scheinen hierfür geeignet zu sein, die Idee Münzen oder Goldbarren in solchen zu verstecken ist Einbrechern zwar nicht unbekannt, sie jedoch aufzuspüren erfordert Zeit und einen größeren Aufwand. Wichtig ist zudem nie ein einziges Versteck für den gesamten Bestand zu wählen, sondern stets aufzuteilen, um das Auffinden zu erschweren.
Gartenbesitzern bietet sich auch die Möglichkeit, ihr Portfolio in Teilen im heimischen Grün zu vergraben. Der Nachteil hierbei liegt wohl darin, dass es aufwendiger ist, wieder an die Wertanlage zu gelangen, falls man zum Beispiel nur einen Teil davon veräußern möchte. Fraglich ist bei dieser Lagervariante auch ob Versicherungen im Schadensfall überhaupt haften und nicht auf grobe Fahrlässigkeit plädieren.
Das Bankschließfach
Die Einlagerung von Gold bei der Bank, gilt wohl als eine der sichersten Methoden seine Wertanlage zu schützen. Wichtig ist jedoch auch hier, den Bestand vorab zu dokumentieren und zu versichern, denn auch Banken sind nicht gänzlich einbruchssicher. Nach einigen Bankenpleiten vergangener Jahre fragen sich viele Anleger dennoch, ob ihr Gold in einem Bankschließfach wirklich sicher ist und für sie persönlich auch stets zugänglich bleibt.
Schließfachkunden sind im Falle einer Bankenpleite klar im Vorteil, anders als bei Kunden von Spar- und Girokonten, deren Gelder von Banken in der Regel weiterverliehen werden, bleiben Schließfächer und deren Inhalte im Falle einer Pleite unangetastet, lediglich der Zugang könnte dem Anleger für eine gewisse Zeit verwehrt werden.
Goldlagerung im Ausland
Der Vorteil einer Lagerung der Goldinvestition bei ausländischen Banken liegt für Anleger darin, die Wertanlage vor einem möglichen staatlichen Zugriff zu schützen. Nachteilig ist jedoch auch hier die eingeschränkte Verfügbarkeit. Beabsichtigt man Anteile des Portfolios zu veräußern, bedarf es, gerade bei Einlagerungen in Übersee, im Vorfeld genauerer Planung und Organisation die einen gewissen zeitlichen Rahmen in Anspruch nehmen, spontane Verkäufe werden somit ausgeschlossen. Beliebte Länder sind hierbei die Schweiz, Liechtenstein oder Luxemburg.
Kombilösung
Viele Anleger bevorzugen jedoch, je nach Anlagemenge, eine Art Kombilösung. Hierbei werden die Wertanlagen in Teilen den unterschiedlichen Lagermöglichkeiten anvertraut.
Eine mögliche Variante wäre zum Beispiel:
20% des Portfolios zuhause aufzubewahren, sei es im geschützten Tresor oder Safe oder in einem gut durchdachten Geheimversteck.
Weitere 20% könnten in einem Bankschließfach einer heimischen oder regionalen Bank eingelagert werden.
20%-30% in Schließfächern kleinerer Banken eines direkten Nachbarlandes, die restlichen Teile werden auf Kantonal oder Genossenschaftsbanken der Schweiz verteilt.
Welche Lagerungsmöglichkeiten für Ihre Goldanlage nun infrage kommen, bleibt ganz Ihnen überlassen. Dennoch sollten Sie beachten die Dokumentation Ihres Bestandes stets auf dem aktuellsten Stand zu halten und diesen regelmäßig Ihrer Versicherung mitzuteilen. Der Besitz von Gold mag in der ein oder anderen Lebenssituation beruhigend wirken, doch sollte man das Wissen um seine Existenz im Zuge der Sicherheit auch keiner größeren Öffentlichkeit zukommen lassen.
Wie heißt es so schön? Schweigen ist Gold…